Ich habe mir diesen Post extra bis zum letzten Tag des Jahres aufgehoben, damit ich wirklich nahezu 365-Tage mit meinem Quilt/ meinen Quilts beschäftigt bin 😉
Als Uli im Januar von ihrem Projekt erzählt hatte, war ich sofort Feuer und Flamme. Hatte mich mein lieber Mann doch kurz vorher gebeten, ihm eine Decke für sein Arbeitszimmer zu nähen. Ich fragte ihn, ob er ein Jahr darauf warten könne und nach dem er einverstanden war, habe ich mich dazu entschlossen, gleich zwei Quilts zu machen – einen für ihn und einen für mich.
Meine Instagrambeitrag lautete damals (oje klingt das ewig her): „Ich bin dabei und mach gleich zwei“.
Voller Tatendrang habe ich mich darauf los gestürzt. Schnell war mir klar, dass es eine Erinnerungsdecke an das Jahr 2014 werden sollte. Jedes Quadrat sollte seine Bedeutung haben und ich wollte jeden Tag in einem Kalender festhalten, woher der Stoff stammt bzw. was ich daraus genäht habe. Anfangs habe ich sogar noch darauf geachtet, welche Stoffe ich zum Nähen auswähle, damit sie gut nebeneinander passten im Quilt ;-). Auch habe ich mir eine Schablone aus Pressspan anfertigen lassen in der Größe 11,5 x 11,5 cm, damit das Zuschneiden leichter geht.
Bis Mai etwa habe ich auch gut durchgehalten, dann kam bei mir ein großer Durchhänger (habe ich auch bei den anderen Teilnehmern gelesen…). Es ging mir gesundheitlich nicht so gut. Plötzlich, 6 Wochen Rückstand und auch kein einziger Kalendereintrag mehr :-(!!! Als es mir dann wieder besser ging, bin ich erstmal losgezogen und habe mir neue Stoffe besorgt, um die letzten Wochen aufzuholen. Ich hab´s auch geschafft.
Nur ein weiteres Problem war, dass ich zwar viel genäht habe, aber nur aus Jersey. Gerade aber zu diesen Stoffen und Motiven hatte ich aber eine besondere Beziehung, da Lieblingskleidungsstücke daraus entstanden sind. Das musste einfach im Quilt festgehalten werden. Kurzerhand habe ich ein Vlies auf die Rückseite gebügelt und so auch einige Quadrate verarbeitet. Ging wirklich gut. Meine liebe Freundin hat mir zwischendurch auch noch mal 15 verschiedene Stoffe zur Verfügung gestellt und so konnte wieder eine Reihe angesetzt werden.
Die Reihenfolgen in unseren beiden Quilts variieren ein bisschen, da ich meinen Mann ab und zu mehrere Quadrate hingelegt hatte und ihn um seine gewünschte Anordnung gebeten habe.
Ende Oktober waren dann die Tops fertig.
Jetzt kam die schwierige Frage – Wie geht es nun weiter? Ich hatte ja noch nie so eine Decke gemacht. Aber liebe Bloggerfreundinnen haben mir Tipps gegeben, wie sie weiter machen. Ich habe mich dann für dickes Volumenvlies und eine kuschelige Fleecerückseite entschieden. Die Farbe durfte mein Mann sich für seinen auch selbst aussuchen.
Im Stoffgeschäft meines Vertrauens hat man mir dann auch genau erklärt, wie ich weitermachen muss. Ich habe dann das Sandwich aus drei Schichten mit der Hand (!!!) geheftet. Für jeden Quilt habe ich 3 Stunden gebraucht (aua – Muskelkater im Po ;-)).
Aber wenn man schon ein Jahr mit so einer Decke verbringt, dann soll sie am Ende auch ordentlich werden.
Ich habe auf besondere Tage im Jahr Motive gestickt, um die Bedeutung zu zeigen. Vor allem Geburtstage und einen neu beginnenden Monat. Hier seht ihr einige Beispiele in chronologischer Reihenfolge:

Nach dem Heften folgte dann das Quilten mit der Maschine. Da ich eben manche Quadrate großflächig bestickt hatte, konnte ich nicht neben der Naht Quilten. Da wäre zu viel übernäht worden. Somit habe ich mich für den Nahtschatten entschieden. Ach was haben wir ewig auf kariertem Papier probiert, wie ich es mache. Bei meinem Mann ist es dann dieses Muster geworden (ihr seht nur eine Hälfte):
Mir war es dann zu wenig bauschig und deshalb habe ich etwas mehr Nähte bei meinem eingezogen:
Jeder Quilt wurde dazu ca. 3 Stunden unter der Maschine verarbeitet. Das Binding habe ich dann im „Geheimen“ gemacht ;-). Denn ab jetzt sollte mein Liebster nicht mehr sehen, wie seine Decke am Ende aussehen wird. Ich wollte sie ihm zu Weihnachten schenken. Die Farbe der Einfassung habe ich dann also selbst dazu ausgesucht und die Quilts wie mit einem Schrägband eingefasst (noch mal insgesamt 5 Stunden). Die Ecken dann noch von Hand sauber zugenäht und die guten Stücke versteckt (ist gar nicht so einfach, bei solchen Stoffbergen).
Er hat sich jedenfalls am Heiligen Abend sehr gefreut und die Decke hat schon einen Ehrenplatz in seinem Arbeitszimmer (nur zum Fotografieren musste er sie noch einmal rausrücken ;-)…).
Aber hier nun endlich die fertigen Quilts. Ich weiß, es war heute ein laaaanger Post, aber das haben sich die Decken auch verdient. War es doch eine laaaang andauernde Arbeit gewesen.
Hier meiner (Größe übrigens 2 m x 1,50 m):
Beide nebeneinander:

Meine Rückseite:
Extra für euch, beide Quilts im Einsatz (nein, gar nicht gestellt das Foto ;-)..).
600 Quadrate habe ich übrigens zugeschnitten!
Und hier nochmal meiner. Leider war zu viel Schnee gelegen, um beide draußen nebeneinander zu legen:
Das war mein Jahr 2014. Mit allen Höhen und auch Tiefen. In Stoff festgehalten. Nächstes Jahr darf etwas ruhiger werden ;-).
Euch allen eine tolles neues Jahr 2015 und viel Freude beim Nähen und donnerstäglichen
RUMSen! Und Danke liebe Uli für dieses wunderbare Projekt!
GLG
Claudia
P.S.: Die gesammelten Blogeinträge zu meinen 365-Tage-Quilts findet ihr
hier.